10. April 2025 • 2 Min. Lesezeit

Immobilie in Österreich kaufen

Ob als Ferienimmobilie, Zweitwohnsitz oder neuer Lebensmittelpunkt – viele Menschen aus Deutschland oder der Schweiz tragen sich mit dem Wunsch, eine Wohnung oder ein Haus in Österreich zu erwerben. Die landschaftliche Vielfalt, hohe Lebensqualität und gute Erreichbarkeit machen Österreich zu einem attraktiven Ziel für Immobilienkäufer.

Doch auch innerhalb der EU und des Schengen-Raums gibt es formale und rechtliche Hürden, die beim Immobilienerwerb durch Nicht-Österreicher zu beachten sind – insbesondere in sensiblen Regionen oder bei speziellen Nutzungsformen wie dem Zweitwohnsitz.

Dieser Ratgeber begleitet Dich Schritt für Schritt – von der ersten Überlegung bis zur erfolgreichen Schlüsselübergabe – und gibt Dir einen fundierten Überblick über Preise, Finanzierung, rechtliche Rahmenbedingungen und regionale Besonderheiten.

Ferienimmobilie-finanzierung

1. Aktuelle Immobilienpreise in Österreich

Die Immobilienpreise in Österreich zeigen seit 2023 eine deutliche Abkühlung. Hauptgründe sind:

  • Gestiegene Zinsen
  • Strengere Kreditvergaberichtlinien

Die Preise bleiben dennoch auf hohem Niveau:

  • Wien: Ø 5.000–6.000 €/m² für Eigentumswohnungen
  • Ländliche Regionen (z. B. Burgenland): Ø ca. 2.000 €/m²
  • Ferienregionen (z. B. Kitzbühel, Zell am See): Über 7.000 €/m² in Toplagen

Moderne, energieeffiziente Immobilien sind preisstabil, während Altbauten unter Druck geraten.

2. Kaufnebenkosten beim Immobilienerwerb

Zusätzlich zum Kaufpreis fallen folgende Nebenkosten an:

  • Grunderwerbsteuer: 3,5 % (bei familiären Übertragungen reduziert)
  • Grundbucheintragung: 1,1 % des Kaufpreises
  • Hypothekareintragung: 1,2 % des Kreditbetrags
  • Vertragserrichtung & Notar: 1–3 % des Kaufpreises + 20 % USt
  • Maklerprovision: bis zu 3 % + 20 % USt (oft vom Käufer zu tragen)

Insgesamt summieren sich die Nebenkosten oft auf rund 10 % oder mehr des Kaufpreises.

Hinweis: Im Mietbereich gilt seit 2023 das Bestellerprinzip – nicht jedoch beim Kauf.

3. Finanzierung für EU-Bürger mit Auslandseinkommen

Der Immobilienkauf durch EU-Bürger ist grundsätzlich erlaubt. Für Käufer mit Einkommen im Ausland gelten jedoch besondere Bedingungen:

  • Gründliche Bonitätsprüfung & Dokumentennachweise (Steuerbescheide, Arbeitgeberbestätigung etc.)
  • Höherer Eigenmittelanteil erforderlich
  • Bei deutschem Einkommen in Euro: meist unkomplizierter
  • Bei Einkommen in CHF (Schweiz): Währungsrisiko und strengere Prüfungen

Einige Banken sind auf internationale Kunden spezialisiert und bieten Beratung auf Deutsch oder Englisch.

Achte auf regionale Beschränkungen, etwa in Tourismusorten mit Zweitwohnsitz-Auflagen.

4. Eigenmittelquote & Einfluss auf die Kreditkonditionen

Seit der KIM-VO (2022) gelten folgende Regeln:

  • Mind. 20 % Eigenmittelanteil (max. 80 % Beleihung)
  • Rate darf max. 35 % des Nettoeinkommens betragen

Mehr Eigenkapital bringt bessere Konditionen (z. B. geringere Zinsen), während weniger oft zu Ablehnungen oder schlechteren Bedingungen führt.

5. Wohnbauförderung in Österreich

Alle Bundesländer bieten eigene Förderprogramme:

  • Zuschüsse und zinsgünstige Darlehen für Neubau, Kauf oder Sanierung
  • Förderkriterien: Einkommen, Wohnnutzfläche, Energieeffizienz
  • Förderung meist nur für Hauptwohnsitze – nicht für Ferien- oder Zweitwohnsitze

Seit 2023/24 verstärkt mit Fokus auf Klimaschutz (z. B. Heizungstausch, PV-Anlagen).

6. Österreich vs. Deutschland: Unterschiede bei der Immobilienfinanzierung

Wichtige Unterschiede:

  • Zinsbindung: In DE meist 10–15 Jahre Fixzins, in AT häufiger variabel
  • Anschlussfinanzierung: In DE üblich, in AT seltener
  • Sondertilgungen: In AT meist kostenlos bei variabler Verzinsung
  • Pfandrechtseintragung: In AT 1,2 % – in DE entfällt diese Gebühr

Eine individuelle Beratung ist sinnvoll, um das passende Modell zu finden.

7. Touristischer Zweitwohnsitz & Vermietung

Die touristische Nutzung von Zweitwohnsitzen ist stark reglementiert:

  • Erlaubt nur mit Widmung als Freizeitwohnsitz
  • Genehmigungspflicht bei touristischer Vermietung (Airbnb, Booking.com)
  • Modelle mit gewerblicher Nutzung (Eigennutzung + Vermietung) möglich
  • Strenge Regeln in Tirol, Salzburg, Kärnten u.a.

Illegale Vermietung kann hohe Geldstrafen nach sich ziehen.

8. Umzug von Deutschland in ein Eigenheim in Österreich

Was beim Umzug wichtig ist:

  • Meldepflicht: innerhalb von 3 Tagen nach Einreise (Meldezettel)
  • Anmeldebescheinigung: bei Aufenthalten über 3 Monate erforderlich
  • Steuerliche Abmeldung in DE & Anmeldung in AT – Beachtung Doppelbesteuerungsabkommen
  • KFZ, Versicherung, Kinderbetreuung & Schule anpassen

Für Hauptwohnsitze bestehen keine Erwerbsbeschränkungen für EU-Bürger.

Ein reibungsloser Übergang gelingt mit guter Vorbereitung – etwa durch Beratungsstellen oder lokale Behörden.

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