19. Januar 2024 • 7 Min. Lesezeit

Hausbau Kosten – was es kostet, ein Haus zu bauen

Pauschale Angaben zu den Kosten eines Haus sind zwar nur schwer möglich, da der Preis stark von der Ausführungsart abhängt, wir versuchen in diesem Beitrag aber eine Näherung mittels Durchschnittspreisen.

Welche Kosten dabei für den Kauf oder Bau eines Fertig- oder Massivhaus im Schnitt anfallen und welche weiteren Kosten berücksichtigt werden, zeigen wir in diesem Beitrag.

Wer lieber gleich selbst rechnet, kann dazu auch unseren Hauskostenrechner verwenden.

Hausbau-Kosten

Das Wichtigste in Kürze

  • Massivbauweise ist im Schnitt teurer als Fertig(teil)häuser.
  • Zu bedenken sind auch die Baunebenkosten.
  • Je nach Bundesland gibt es unterschiedliche Förderungen, die unter dem Begriff „Wohnbauförderung“ zusammengefasst sind.
  • Die Finanzierung sollte auf jeden Fall geklärt sein, bevor der Häuslbauer in die Umsetzung geht.

Grundstückskosten

Der erste große Kostenbestandteil beim Hausbau sind sicherlich die Anschaffungskosten für das Grundstück. Diese fallen weg, sollte bereits ein Bauplatz vorhanden sein.

Die Grundstückspreise in Deutschland variieren je nach Region stark. In Wien zum Beispiel kommt ein Quadratmeter auf € 800,- während man in Teilen des Burgenlands unter € 100,- für den Quadratmeter bezahlen muss. Natürlich sind Ballungszentren teurer als Grundstücke am Land.

Wir haben uns im Artikel „Grundstück finanzieren“ mit dieser Thematik beschäftigt.

Kaufnebenkosten für das Grundstück

Bei jedem Immobilienerwerb sind die Kaufnebenkosten eine nicht zu vernachlässigende Kostengröße! So auch beim Grundstück. Man kann mit ca. 10,1% vom Kaufpreis rechnen.

Die Kaufnebenkosten setzen sich zusammen aus:

  • Grunderwerbsteuer
  • Grundbucheintragung
  • Notar- und Anwaltkosten
  • Maklerhonorar
  • und Vertragsvergebührung

Wenn das Grundstück zu Teilen fremdfinanziert wird, sollten die Eigenmittel 20% vom Kaufpreis plus Nebenkosten ausmachen, da hier noch die Finanzierungsnebenkosten anfallen.

Rohbau

Der Rohbau ist für Häuslbauer die größte Kostenstelle. Pro m2 Bruttogeschoßfläche muss der/die Bauherr/Baufrau mit Kosten zwischen € 600,- und € 800,- rechnen. Unter Rohbaukosten versteht man alle Bauarbeiten von der Einrichtung der Baustelle bis zum Dachstuhl.

Quadratmeterkosten am Rohbau

Bei der Ermittlung der Gesamtkosten für den Rohbau zieht man die Bruttogeschoßflächen heran.

Das ist die Summe aller zu bauenden Geschoße in ihrem Außenmaß. Je nach Ausführung kommt man dabei auf Kosten von € 600,- bis € 800,-.

Zum Rohbau zählt bereits die Sicherung und Einrichtung der Baustelle.

Bei Tiefbauarbeiten für einen Keller muss oft auch entwässert werden, das ebenfalls in die m2-Kosten eingerechnet gehört.

Der nächste Schritt ist das Fundament, das im Preis sehr stark von den Bodenbegebenheiten am Grundstück abhängig ist.

Die Maurerarbeiten schlagen mit zirka 20% der gesamten Rohbaukosten zu Buche.

Ein weiterer Kostenpunkt sind die Zwischendecken. Hier gibt es unterschiedliche Ausführungsmöglichkeiten von Holz über Stahl bis Beton, wobei diese im Preis stark variieren und auch innerhalb derselben Kategorie gibt es mehrere Verarbeitungsmöglichkeiten und somit Kostenunterschiede.

Die Dachdeckungsarbeiten zählen übrigens nicht mehr zu den Rohbaukosten, die Dachlattung allerdings schon. Die günstigste und daher sehr beliebte Form ist das Flachdach. Auch Pult- und Satteldächer basieren auf einfachen Konstruktionen und sind relativ günstig. Die teuerste Variante ist das Walmdach.

Der Innenausbau gehört zwar nicht mehr zum Rohbau, jedoch die Stiegen. Sie sind ebenfalls in den € 600,- bis € 800,- Euro pro Quadratmeter Bruttogeschoßfläche inkludiert.

Dacheindeckung

Wenn der Rohbau steht, folgt das Dach. Je nach Eindeckungsart gibt es sehr große Kostenunterschiede. € 140 bis € 190 pro Quadratmeter sind grobe Parameter für die Kosten, die man hierbei erwarten kann. Der Preis hängt hauptsächlich vom Material ab und wächst mit der Größe des Hauses. Ein normalgroßes Einfamilienhaus hat schnell 100 Quadratmeter und mehr an Dachfläche, die eingedeckt werden müssen.

Innenausbau

Gerade beim Innenausbau ist die Kostenstruktur stark von den Vorlieben des Häuslbauers abhängig. Denn hier gibt es enorme Qualitäts- und Preisunterschiede. Was aber zählt alles zum Innenausbau?

Die gesamte Hauselektrik und die Wasserinstallationen sind zum Beispiel große und wichtige Arbeitsschritte im Innenausbau und nehmen einen dementsprechend hohen Anteil an den Gesamtkosten ein.

Die Kosten der Haustechnik sind schwierig zu nennen, da die unterschiedlichen Systeme stark variieren; und für welche man sich entscheidet, ist nicht unbedingt ausschließlich eine Geld- sondern auch eine Umweltschutzfrage.

Öl ist für Neubauten ohnehin nicht mehr zulässig. Aber ob es nun die Pelletheizung, Gas oder doch Erdwärme sein soll, kann nur der/die Bauherr/Baufrau selbst entscheiden.

Um einen Boden verlegen zu können, braucht das Haus überall einen ebenen, gleichmäßigen und geraden Estrich. Auch der Boden selbst kann ordentlich zu Buche schlagen.

Wer viel Wert auf Design und Qualität legt, findet sehr exklusive Anbieter. Dasselbe gilt im Übrigen auch für Fenster und Türen. Die Preisunterschiede sind enorm.

Die hohen Kosten für Fenster sind übrigens ein Faktor, den Sie schon möglichst früh im Auge behalten sollten, nämlich bei der Hausplanung. Viele Fenster lassen die Kosten für den Hausbau in die Höhe schnellen. Wer es trotzdem gern hell und sonnig mag, sollte sich überlegen, weniger, dafür große Fensterflächen zu machen. Für die Fenster ist dann auch ein Lichtschutz notwendig, der ebenfalls kalkuliert gehört.

Auch auf die Arbeitszeiten von Tischler und Maler sollte man nicht vergessen.

Welche Faktoren bestimmen die Kosten beim Hausbau?

Prinzipiell gibt es bei jedem einzelnen bereits genannten Kostenpunkt unterschiedliche Qualitätsstufen und damit verbundene Preisunterschiede. Beginnen wir aber ganz vorne, um Sparpotentiale oder Kostenfallen aufzuzeigen:

  1. Größe und Lage des Grundstücks:
    Wie eingangs erwähnt, sind Baugründe in der Stadt und im Speckgürtel wesentlich teurer als auf dem Land.
  2. Fertig(teil)haus oder Massivbauweise:
    Der Markt der Fertighäuser floriert nicht zuletzt deswegen, weil die Errichtung günstiger ist. Natürlich lässt ein solches Projekt nicht die gleichen Freiheiten in der Planung zu, wie die Massivbauweise. Außerdem sind die Kosten gut abschätzbar, da der Fertighausanbieter in der Regel Pauschalbeträge verlangt und es in der Standardausführung kaum Abweichungen gibt. Man braucht auch keinen Architekten. Wer aber sein Haus selbst aufplanen und genau nach seinen Vorstellungen gebaut haben will, der ist beim Massivhaus richtig aufgehoben.
  3. Grundriss:
    Der Grundriss spielt eine enorme Rolle in der Kostenregulierung. Je weniger verwinkelt und geradliniger man baut, desto günstiger wird es. Logischerweise spielt auch die Größe eine Rolle. Jeder Quadratmeter kostet sowohl Material als auch Arbeitszeit.
  4. Etagen:
    Je mehr Etagen, desto teurer.
  5. Keller:
    Wer keinen Keller benötigt, kann ein ebenerdiges Fundament gießen lassen, was wesentlich günstiger ist als die aufwendigen Kellerbauarbeiten.
  6. Qualität der Baumaterialien im Rohbau wie im Innenausbau:
    Nicht immer ist teurer gleich besser, und vergleichen zahlt sich aus. Klar ist aber auch, dass man ein Haus nicht nur für die nächsten drei Jahre baut und somit an der Bausubstanz nicht gespart werden soll.
  7. Fensterflächen:
    Wie oben schon erwähnt, lassen viele Fenster die Kosten für den Hausbau nach oben treiben.
  8. Garten:
    Die Gartengestaltung schlägt ganz ordentlich zu Buche, wenn man sie nicht selbst macht, sondern fremdvergibt.

Baunebenkosten

Der Hausbau löst zusätzlich zu den bereits beschriebenen Posten auch noch einige Nebenkosten aus. Folgende Kosten sind zwar nicht bei jedem Bau zu berücksichtigen, helfen aber nichts zu vergessen:

  • Baubewilligung
  • Grundstückserschließung
  • Baustraße für die Zu- und Abfahrt
  • Grundstücksvermessung
  • Architekt
  • Statiker
  • Bodengutachten
  • Bauversicherung

Hier könnten je nach Grundstück und Bauvorhaben auch noch ganz andere Positionen auftauchen.

Förderungen

Die Wohnbauförderung darf bei keinem Bauprojekt fehlen. Oft wird fälschlicherweise davon ausgegangen, dass diese Förderungen nur für Bauträger gelten. Doch gerade für Privatpersonen gibt es je nach Bundesland unterschiedliche Unterstützungsmöglichkeiten, die man auf jeden Fall – sofern man dafür qualifiziert ist– geltend machen sollte.

Abgesehen von den Wohnbauförderungen der Bundesländer gibt es auch in Gemeinden unterschiedliche Unterstützungen zum Beispiel für den Einsatz erneuerbarer Energien. Bei einem Ansuchen sollte man Acht geben, dass die unterschiedlichen Förderungen einander nicht ausschließen.

Übrigens ist in vielen Bundesländern eine gesicherte Finanzierung die Voraussetzung für eine Förderung. Dies führt uns zum letzten Punkt.

Finanzierung

Die Finanzierung sollte auf jeden Fall geklärt sein, bevor du einen Kaufvertrag für das Grundstück und/oder die Vereinbarung mit der Baufirma unterschreibst.

Eine Finanzierungszusage ist unbedingt erforderlich, ehe du rechtlich bindende Schritte eingehst! Achte darauf, dass die Eigenmittelquote passt und wähle eine möglichst lange Laufzeit. Vorzeitiges Sondertilgen ist sicherer, als zu hohe monatliche Belastungen aufgrund der kürzeren Laufzeit zu riskieren.

Unsere Finanzierungsspezialist:innen helfen dir gerne, die besten Konditionen zu bekommen. Ein Haus zu bauen, ist eine große Sache. Die meisten Menschen tun dies nur ein einziges Mal in ihrem Leben. Damit du dir den Traum vom eigenen Haus möglichst sorgenfrei verwirklichen kannst, unterstützen wir dich vom den ersten Kalkulationen bis zum Einzug in dein neues Heim.

FAQs

Wie viel kostet ein Haus?

Die Hausbaukosten hängen stark von der gewünschten Ausbaustufe und den Extras ab. Im Schnitt kann man in Deutschland mit etwas 2.000,- bis 3.000,- pro Quadratmeter ausgehen. Ein 130m² Haus kostet also ca. € 260.000,- bis € 390.000,-. Mit allen zusätzlichen Ausgaben kann man daher von Gesamtkosten ohne Grundstück von ca. € 350.000,- Mindestkosten für ein Einfamilienhaus mit 130m² rechnen.

Kann man für 300.000 EURO ein Haus bauen?

Das ist eine durchaus plausible Summe für ein kleineres Einfamilienhaus unter 120m².

Wie viel Einkommen wird für ein Haus benötigt?

Eine Faustformel besagt, dass die Kreditrate nicht mehr als 35% des Einkommens ausmachen sollte. Man kann also das Einkommen x 0,35 rechnen und dann mit unserem Kreditrechner die Laufzeit hinzufügen um die Kreditsumme zu erhalten. Zusätzlich addiert man die Eigenmittel und erhält so die höchstmöglichen Kosten für das Haus.

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